HSBC Zertifikate Glossar

Schwarzer Freitag

Unter diesem Namen ging der 25. Oktober 1929 in die Börsengeschichte ein, der an der New Yorker Wall Street den bis dahin größten Kurseinbruch brachte. Eigentlich erfolgte der Einbruch bereits am Donnerstag, doch wurden die Ereignisse erst am Tag darauf in Europa bekannt. Der Schwarze Freitag von 1929 markierte das Ende des langjährigen Konjunkturaufschwungs in den USA und leitete die Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre ein.

SDAX®

Auswahlindex der Deutsche Börse AG, der die 50 liquidesten und nach Marktkapitalisierung größten Aktien unterhalb des MDAX® enthält. Dabei kann es sich um deutsche oder ausländische Unternehmen handeln. Voraussetzung für die Indexaufnahme ist die Notierung im Prime Standard.

Securities and Exchange Commission (SEC)

1934 durch Bundesgesetz gegründete Börsenaufsichtsbehörde in den USA. Die SEC überwacht den gesamten Wertpapierhandel und achtet streng auf Verstöße gegen das Verbot von Insidergeschäften.

Sekundärmarkt

Börslicher oder außerbörslicher Handel von Wertpapieren nach deren Emission.

Sell-out, Sell-off

„Ausverkauf“. Panikartige Aktienverkäufe, meist am Ende einer Baisse. Nach dem Sell-out haben die Aktienkurse ihr Tiefstniveau erreicht und bieten gute Chancen für antizyklische Käufe.

Shareholder-Value

Wertschöpfung im Sinne der Aktionäre eines Unternehmens. Ziel einer am Shareholder-Value orientierten Unternehmenspolitik ist es, für die Anteilseigner eine angemessene Rendite ihrer Anlagen zu schaffen. Dies kann auch im Interesse anderer Gruppen wie Belegschaft, Kunden oder Zulieferer des Unternehmens sein, weil eine langfristige Sicherung der Rentabilität eines Unternehmens angestrebt wird.

Sharpe Ratio

Vom Nobelpreisträger William Sharpe konzipierte Kennzahl zur vergleichenden Messung der Performance von z. B. Investmentfonds. Von der absoluten Performance wird zunächst die Verzinsung einer risikolosen Investition im selben Zeitraum abgezogen. Dann wird das Resultat durch eine Zahl geteilt, die das vom Fondsmanagement eingegangene Risiko repräsentiert. Als Risikomaßstab gilt dabei die Volatilität der betreffenden Wertpapiere. Die Sharpe Ratio stellt also die Performance im Verhältnis zur akzeptierten Volatilität dar. Dabei gilt, dass ein bestimmtes absolutes Ergebnis umso besser zu bewerten ist, je geringer die Risiken waren, die zu seiner Erzielung geführt haben.

Small Caps (Nebenwerte)

International gebräuchlicher Ausdruck für Unternehmen mit relativ geringer Marktkapitalisierung (englisch: small capitalization). Es gibt verschiedene Definitionen, doch kann eine Marktkapitalisierung unter 250 Millionen US-Dollar für Small Caps als allgemein akzeptiert gelten.

Soft Commodities

Sammelbegriff für börsengehandelte landwirtschaftliche Rohstoffe wie z. B. Zucker, Getreide, Kaffee, Orangensaft usw. im Gegensatz zu den „harten“ Rohstoffen wie z. B. Industrie- und Edelmetalle.

Spekulative Anlagestrategien

Im Gegensatz zu konservativen und eher sicherheitsorientierten Formen der Geldanlage geht bei spekulativen Strategien die Erzielung hoher Kursgewinne in der Regel mit höheren Risiken einher. Die Zeitperspektive des Investments ist häufig kurzfristig, kann sich aber auch, z. B. im Rahmen einer Turnaround-Spekulation, über mehrere Jahre erstrecken.

Split / Stock Split

Verbreitete Maßnahme zur Vermeidung optisch hoher Aktienkurse. Nach einem Split im Verhältnis 2:1 besitzt der Aktionär statt einer nun zwei Aktien mit (rechnerisch) je dem halben Kurswert.

Spread (1)

Strategie am Optionsmarkt, die aus dem Kauf einer Option und dem Verkauf einer anderen besteht, deren Basiskurs sich von dem der ersten Option unterscheidet. Auf diese Weise sind die maximal möglichen Gewinne und Verluste von Beginn an bekannt.

Spread (2)

Ausdruck für die Differenz zwischen Geld- und Briefkurs eines Wertpapiers zum gleichen Zeitpunkt. Vor allem im Derivatehandel gebräuchlich. In der Regel fällt der Spread desto geringer aus, je umsatzstärker das betreffende Wertpapier ist.

Squeeze-out

„Herausdrängen“ der Minderheitsaktionäre einer AG durch einen Anteilseigner, der mindestens 95 Prozent des Grundkapitals kontrolliert. Der Mehrheitsaktionär hat das Recht, die Minderheitsaktionäre gegen Bezahlung einer angemessenen Barabfindung je Aktie aus dem Unternehmen auszuschließen. Hauptziel eines Squeeze-out ist es meist, die betreffende Gesellschaft von der Börse zu nehmen und sich so teure Berichtspflichten zu ersparen oder das Unternehmen aufzuspalten. Die Frage, wie hoch der „angemessene“ Betrag je Aktie auszufallen hat, führt allerdings immer wieder zu langwierigen Rechtsstreitigkeiten.

Stammaktie

Aktie, die dem Anteilseigner die im Aktiengesetz vorgesehenen Aktionärsrechte gewährt, insbesondere das Stimmrecht auf der Hauptversammlung.

Standard & Poor’s 500®

Auch kurz als S&P 500® bezeichneter amerikanischer Aktienindex, der die Titel von 500 der größten US-Aktiengesellschaften umfasst. Der S&P 500® ist nach Marktkapitalisierung gewichtet und gehört neben dem Dow Jones Industrial Average, dem DAX® und dem Dow Jones EURO STOXX 50® zu den meistbeachteten Aktienindizes der Welt.

Standard-Optionsschein

Call-Optionsscheine, z. B. auf Aktien, verbinden die Chance auf theoretisch unbegrenzte Gewinne mit einer gleichzeitigen Limitierung des möglichen Verlustes: Anleger begrenzen ihre Verluste auf die Höhe des für den Optionsschein gezahlten Preises (Optionsprämie) – das entspricht einem Totalverlust. Put-Optionsscheine enthalten neben derselben Verlustbegrenzung zusätzlich eine Gewinnbegrenzung. Anleger erzielen bei Put-Optionsscheinen den höchsten theoretischen Gewinn dann, wenn der Kurs des Basiswertes auf null sinkt: Der Gewinn besteht in der Differenz zwischen dem aktuellen Preis des Optionsscheines und dem bei Erwerb gezahlten Preis. Erlöse aus Call- und Put-Optionsscheinen können sowohl durch Ausübung des Optionsrechtes (am Ausübungstag bzw. während der Ausübungsfrist) als auch durch den Verkauf des Optionsscheines während der Laufzeit der Optionsscheine erzielt werden.

Standardwerte

Übliche Bezeichnung für Aktien großer, hochkapitalisierter Unternehmen. Die internationale Bezeichnung lautet Blue Chips.

Stillhalter

Verkäufer einer Option. Da die Option nur das Recht, nicht aber die Pflicht zur Ausübung beinhaltet, muss der Verkäufer bis zum Ende der Laufzeit „stillhalten“, also abwarten, ob der Käufer oder ein Dritter, an den dieser die Option weiterveräußert hat, die Erfüllung des Geschäfts verlangt oder nicht. Den Verkäufer einer Kaufoption nennt man im Börsenjargon „Stillhalter in Wertpapieren“, den Verkäufer einer Verkaufsoption „Stillhalter in Geld".

Stimmungsindikatoren

Psychologische Parameter, mit denen die aktuell vorherrschende Stimmung der Anleger an einem bestimmten Kapitalmarkt ermittelt werden soll. Viel beachtete Stimmungsindikatoren sind z. B. das Verhältnis von positiv zu negativ gestimmten Börsenbriefen und Magazinen, die Anzahl positiver bzw. negativer Berichte über bestimmte Branchen und Einzelaktien oder die Stimmung am Optionsmarkt, die sich anhand des Verhältnisses der gehandelten Puts zu Calls ausdrücken lässt. Stimmungsindikatoren versuchen somit, etwas per se nicht Messbares wie Optimismus und Pessimismus der Marktteilnehmer anhand von deren Äußerungen und Aktivitäten zu quantifizieren. Stimmungsindikatoren gelten als klassische Kontraindikatoren: Wenn Optimismus bzw. Pessimismus der Marktteilnehmer ein extremes Ausmaß erreichen, deuten dies manche Anleger, eine entgegengesetzte Position einzunehmen.

Stock Picking

Gezielte Auswahl einzelner Aktien nach bestimmten, z. B. vom Investor oder dem Fondsmanagement selbst festgelegten Kriterien. Solche Kriterien können z. B. sein: Gewinnwachstum, Dividendenrendite, Branchenzugehörigkeit, Buchwert, Bewertung im Vergleich zu anderen, im selben Index vertretenen Aktien oder auch Kombinationen aus diesen Kriterien.

Stopp-Kurs

Wichtiges Instrument zur Verlustbegrenzung im Rahmen des Risikomanagements bei Börsengeschäften. Schon beim Kauf kann der Anleger einen in der Regel unterhalb des Einstandskurses liegenden Stopp-Kurs festlegen, bei dessen Unterschreiten die Position verkauft wird. Das Verlustrisiko wird somit begrenzt.

Strategie

Am Kapitalmarkt versteht man unter Strategie eine zumeist langfristig angelegte Vorgehensweise zur Erzielung attraktiver Renditen bei vertretbarem Risiko. Die Strategie umfasst verschiedene Kriterien zur Auswahl von Wertpapieren und deren Haltedauer im Depot. Die Auswahl kann z. B. nach fundamentalen Kriterien erfolgen, zu denen das Kurs-Gewinn-Verhältnis, das Kurs-Buchwert-Verhältnis, die Dividendenrendite oder die langfristige Gewinnentwicklung des betreffenden Unternehmens zählen. Sie kann auch nach rein charttechnischen oder anderen persönlichen Gesichtspunkten von Anlegern erfolgen. Für welche Strategie sich ein Anleger entscheidet, hängt in erster Linie von seinen persönlichen Anlagezielen und von seiner Bereitschaft ab, Risiken einzugehen.

Streubesitz

Prozentualer, nicht in festen Händen befindlicher Anteil an den von einer AG ausgegebenen Aktien.

Stückaktie

Aktie ohne Nennwert (Quotenaktie), deren Anteil am Grundkapital sich lediglich anhand der Zahl der von einer AG ausgegebenen Aktien beziffern lässt. Stückaktien sind vor allem in den USA weit verbreitet.

Substanzwert

Bei Unternehmen versteht man unter dem Substanzwert die Summe aller Vermögenswerte abzüglich der Verbindlichkeiten. Besonders wichtig ist der Substanzwert bei der Liquidation einer Aktiengesellschaft und im Fall einer Unternehmensübernahme, da unter Umständen erhebliche stille Reserven vorhanden sind, die im Kurswert der betreffenden Aktie zuvor kaum berücksichtigt worden waren.

Substanzwertorientierte Anlagestrategie

Hier steht nicht die Ertragskraft eines Unternehmens im Vordergrund, sondern der Substanzwert. Daher ist das Kurs-Buchwert-Verhältnis das wichtigste Kriterium, während die für ertragswertorientierte Investoren ungleich wichtigeren Kennzahlen wie Kurs-Gewinn-Verhältnis und Kurs-Cash-flow-Verhältnis in den Hintergrund rücken. Substanzwertorientierte Anleger konzentrieren sich vor allem auf solche Aktien, deren Buchwerte in der Vergangenheit konstant gestiegen sind und bei denen eine Fortsetzung dieser Tendenz zu erwarten ist. Fällt der Kurswert der Titel zurück, etwa wegen einer allgemeinen Schwächephase an der Börse, dann ist für solche Anleger, die stets langfristig disponieren, ein attraktiver Einstiegszeitpunkt gekommen.