HSBC Zertifikate Glossar

Kapitalerhöhung, ordentliche

Nach §§ 182 – 191 Aktiengesetz die Kapitalerhöhung gegen Einlagen. Zu einem festgesetzten Emissionspreis werden neue (junge) Aktien ausgegeben. Die Aktionäre können in der Regel gemäß ihrem bisherigen Anteil am Grundkapital zum Bezug der neuen Aktien berechtigt (Bezugsrecht) werden. Das Grundkapital der AG erhöht sich entsprechend.

Kapitalmarkt

Markt für Beteiligungskapital und langfristige Kredite. Der organisierte Kapitalmarkt der Banken und Börsen umfasst sowohl den Aktien- als auch den Rentenmarkt. Die Aufgabe der Börsen ist nicht die Kapitalbildung, sondern die Gewährleistung eines funktionierenden Handels.

Kapitalmarktzins

Für die Überlassung langfristiger Kredite zu entrichtender Zins.

Kassahandel

Im Gegensatz zum Terminhandel, bei dem Abschluss und Erfüllung von Geschäften zeitlich auseinander liegen, umfasst der Kassahandel alle Börsengeschäfte, die „unmittelbar“, das heißt innerhalb einer Frist von zwei Tagen, zu erfüllen sind. Innerhalb dieser Frist müssen sowohl die Stücklieferung bzw. die Gutschrift als auch die Bezahlung erfolgen.

Kassakurs

Kursfeststellung derjenigen Wertpapiere, für die börsentäglich nur ein Kurs bestimmt wird (Einheitskurs) oder für diejenigen Aufträge in variabel notierten Wertpapieren, die den festgesetzten Mindestschluss (Mindeststückzahl) nicht erreichen. Der Kassakurs hat an deutschen Börsen keine Bedeutung mehr.

Knock-out-Produkt

Knock-out-Produkte beinhalten überproportionale Chancen und Risiken: Durch einen im Vergleich zur Direktanlage und zu Standard-Optionsscheinen (bei gleichem Basiskurs und gleicher Laufzeit) geringeren Kapitaleinsatz ermöglichen sie einen größeren Hebeleffekt. Für Anleger sind sie besonders transparent, da sie nahezu unabhängig von Volatilitätseinflüssen (Häufigkeit und Intensität von Kursschwankungen des Kurses des Basiswertes) sind. Sie vollziehen die Kursbewegung des Basiswertes unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses beinahe 1:1 nach. Dadurch bleibt die Preisbildung jederzeit klar und verständlich. Anleger sollten allerdings den Einfluss von Dividenden auf den Kurs beachten.

Sobald der Kurs des Basiswertes während des Börsenhandels (wie in den Emissionsbedingungen genau festgelegt) den Schwellenkurs (der auch dem Basiskurs entsprechen kann) berührt oder durchbricht (Knock-out), gelten Knock-out-Produkte als vorzeitig ausgeübt. Turbo-Optionsscheine verfallen dann praktisch wertlos mit einem Restwert (von z. B. 0,001 Euro). Mini Future Zertifikate besitzen hingegen in der Regel eine vorgelagerte Stop-Loss-Schwelle, die bei einem Knock-out-Event für eine Rückzahlung eines Restbetrages sorgt, den der Emittent bei Auflösung ihrer Sicherungsgeschäfte ermittelt. Das Knock-out-Risiko und das damit einhergehende Risiko des Totalverlustes von eingesetztem Kapital stehen den oben genannten Vorteilen gegenüber.

Konservative Anlagestrategie

Im Gegensatz zur spekulativen Anlagestrategie stehen bei der konservativen Geldanlage Sicherheit und eine stetig erwirtschaftete Rendite im Vordergrund. Weniger der Erwerb als das Bewahren des Vermögens ist das Anlageziel. Der konservative Investor meidet daher Anlagen mit hohen Verlustrisiken. Neben Immobilien setzt er häufig auf festverzinsliche Wertpapiere mit erstklassiger Bonität und in einem geringeren Maße auf Aktienengagements. Bei der Geldanlage in Aktien geht es einem konservativen Anleger meist nicht um die Realisierung schneller Kursgewinne, sondern um einen Vermögenszuwachs durch langfristige Wertsteigerung der Aktien. Gegenüber der spekulativen Anlagestrategie zeichnen sich konservative Formen der Geldanlage nicht zuletzt durch den wesentlich längeren Zeithorizont der einzelnen Investitionen aus. Die Begrenzung von Verlustrisiken ist zwar auch für den konservativen Anleger wichtig, doch sichert er sich schon durch sorgfältige Auswahl möglichst risikoarmer Anlageobjekte gegen allzu schwerwiegende Einbußen ab.

Konsumwerte

Bezeichnung für die Aktien der Hersteller von Konsumartikeln wie Haushaltsbedarf, Nahrungsmittel, Kosmetik usw. Die Konsumwerte gehören aufgrund ihrer relativen Unempfindlichkeit gegenüber konjunkturellen Schwankungen – Motto: „Gegessen wird immer“ – zu den nichtzyklischen Aktien.

Kreditwürdigkeit

Synonym für Bonität. Die Kreditwürdigkeit bezeichnet die Fähigkeit und den Willen eines Anleiheschuldners, seinen Verpflichtungen zu Zinszahlungen und zur Rückzahlung des geschuldeten Betrags nachzukommen.

Kündigungsrecht

Bezeichnung für das in den Emissionsbedingungen festgelegte Recht des Emittenten, Open End-Zertifikate zu bestimmten Terminen zu kündigen und den Inhabern der Papiere den dann gültigen Wert auszuzahlen. Beabsichtigt ein Emittent das Kündigungsrecht in Anspruch zu nehmen, so muss sie dies unter Einhaltung einer Frist tun. Näheres dazu findet sich in den Verkaufsprospekten der jeweiligen Zertifikate.

Kupon

Bei Emission eines Wertpapiers vereinbarter Zinssatz, z. B. bei einer Anleihe.

Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)

Aktienkurs dividiert durch den anteiligen Buchwert pro Aktie. Wichtige Kennzahl zur Bewertung der Substanzstärke eines Unternehmens, die vor allem von Anhängern der antizyklischen Anlagestrategie stark beachtet wird. Etliche wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass die Auswahl von Aktien mit niedrigem Kurs-Buchwert-Verhältnis langfristig zu weit überdurchschnittlichen Renditen führt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Aktienkurs dividiert durch den anteiligen Cashflow pro Aktie. Wichtige Kennzahl zur Bewertung der Finanz- und Ertragskraft eines Unternehmens.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV errechnet sich aus dem aktuellen Börsenkurs, dividiert durch den für ein bestimmtes Jahr ausgewiesenen oder von Wertpapieranalysten erwarteten Gewinn pro Aktie. Je niedriger das KGV, desto preiswerter ist – unter Ertragsgesichtspunkten – eine Aktie. Ein Vergleich anhand des KGV ist jedoch nur bei Papieren derselben Branche wirklich aussagekräftig, denn manche Branchen haben traditionell ein weitaus höheres KGV als andere. Das KGV gilt als die meistbeachtete Kennzahl der fundamentalen Aktienanalyse.

Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV)

Aktienkurs dividiert durch den anteiligen Umsatz pro Aktie. Diese Kennzahl der Fundamentalanalyse wird vor allem bei Aktien aus zyklischen Branchen stark beachtet, die deutliche Kursverluste hinter sich haben. Der Gedanke dahinter: Wenn ein Unternehmen einen konjunkturbedingten Gewinneinbruch erlitten, in puncto Umsatz aber Stabilität bewiesen hat, dann stehen die Chancen gut, dass die betreffende Aktie beim nächsten Aufschwung überdurchschnittlich profitieren wird.

Kursindex

Aktienindex, in dessen Berechnung lediglich die Kursentwicklung der darin enthaltenen Aktien eingeht, nicht aber Dividenden und andere Ausschüttungen. Gegensatz: Performance-Index. Der weltweit bekannteste Kursindex ist der Dow Jones Industrial Average.

Kursmakler

Auf Vorschlag des Börsenvorstands von der Börsenaufsichtsbehörde amtlich bestellter und vereidigter Handelsmakler, der an der amtlichen Feststellung von Börsenkursen mitwirkt. Eigengeschäfte sind ihm nicht oder nur in sehr begrenztem Umfang gestattet.

Kurszusätze

Zusätzliche Erläuterungen zum Kurswert eines Wertpapiers, die über Einzelheiten der Kursfeststellung oder der Angebots-/Nachfrage-Situation informieren sollen. Zum Teil werden in der Tages- und Wirtschaftspresse unterschiedliche Bezeichnungen und Kürzel für bedeutungsidentische Kurszusätze verwendet.

Die Kurszusätze im Einzelnen:

b oder ohne Zusatz bezahlt: Angebot und Nachfrage waren ausgeglichen. Außer den nicht limitierten Aufträgen wurden auch alle zum bzw. über dem genannten Kurs limitierten Kauforders und alle zum oder unter dem Kurs limitierten Verkaufsorders durchgeführt. Anstelle des Kurszusatzes "b" steht in manchen Publikationen auch "bz" oder "bez". Entsprechendes gilt für die Kurszusätze "bG" und "bB".

B: Brief. Zum genannten Kurs lag lediglich Angebot in dem betreffenden Wertpapier vor, dem jedoch keine Nachfrage gegenüberstand. Es fanden keine Umsätze statt.

G: Geld. Es lag nur Nachfrage vor. Kein Angebot und keine Umsätze zum angegebenen Kurs.

bB: bezahlt Brief. Zum genannten Kurs fanden Umsätze statt. Es gab jedoch noch zusätzliches Angebot, für das sich zu diesem Kurs kein Käufer fand. ebB: etwas bezahlt Brief. Zum genannten Kurs fanden nur kleinere Umsätze statt. Es gab jedoch noch zusätzliches Angebot, für das sich zu diesem Kurs kein Käufer fand. bG: bezahlt Geld. Es gab beim angegebenen Kurs Umsätze und darüber hinaus zusätzliches Kaufinteresse ohne entsprechendes Angebot.

ebG: etwas bezahlt Geld. Es gab beim angegebenen Kurs kleine Umsätze und darüber hinaus zusätzliches Kaufinteresse ohne entsprechendes Angebot.

- B: gestrichen Brief. Es lagen lediglich Billigst-Verkaufsorders vor, keine Nachfrage.

- G: gestrichen Geld. Ausschließlich Bestens-Kaufaufträge, kein Angebot.

T: Taxkurs, taxiert. Kein Umsatz. Kurs vom Kursmakler taxiert, d. h. näherungsweise geschätzt.

r, rat oder rep: Rationiert bzw. repartiert. Es erfolgte eine beschränkte Zuteilung: Aufträge konnten nicht in Höhe der von den Auftraggebern gewünschten Stückzahlen ausgeführt werden. R, rat und rep kommen häufig in Kombination mit den Kurszusätzen "bB" und "bG" vor.

D, ex D: ex (ohne) Dividende. Kurszusatz am Tag des Dividendenabschlags. Die Dividende für das vergangene Geschäftsjahr bzw. eine Interimsdividende ist bereits ausgeschüttet und nicht mehr im Kurs der Aktie "enthalten".

exB, ex B: ex (ohne) Bezugsrecht. Ab diesem Börsentag wird die Aktie ohne Bezugsrecht gehandelt.

au, ausg.: ausgesetzt. Die Aktie war am betreffenden Handelstag vom Börsenhandel suspendiert, es fand kein Handel statt.

Kurzläufer

Gängige Bezeichnung für Anleihen oder andere Wertpapiere mit Laufzeiten bis zu vier Jahren (Gegenteil: Langläufer).