31 Oktober 2016

Bund-Future angeschlagen - was jetzt wichtig ist

Im Finanzministerium dürften jeden Tag die Champagnerkorken knallen, schließlich profitiert Wolfgang Schäuble kräftig von den sinkenden Zinsen.
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30.11.2016 | 14:00
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Im Vergleich zu den 2011 veranschlagten Zinszahlungen muss der Finanzminister 2016 rund 25 Milliarden weniger an Zinsen für Bundesanleihen unterschiedlicher Laufzeiten zahlen. Doch plötzlich wird man in Berlin etwas nervös. Die Zinsen für zehnjährige Bundesanleihen sind aus dem Negativkeller wieder nach oben geklettert – kommt nun die Trendwende am Schuldenmarkt und damit auch beim Bund-Future?

Die wichtigsten Punkte im Überblick:

  • Zinsen und Renditen sind im Aufwind – sowohl in den USA als auch in Europa. Wie nachhaltig ist dieser Trend am Geld- und Kapitalmarkt?
  • Jörg Scherer, Leiter Technischer Analyse bei HSBC in Deutschland: „Auch aus technischer Sicht zeigt sich der Bund-Future angeschlagen“ – zur vollständige Analyse
  • Nach robusten Wirtschaftsdaten und einem Anstieg der Inflation in den USA und Europa ist die Wahrscheinlichkeit für eine US-Leitzinsanhebung im Dezember recht hoch und auch die EZB könnte ihre expansive Geldpolitik einschränken.
  • Anleger können mit Hebelprodukten wie zum Beispiel TD6SBG (Put) überproportional von fallenden Bund-Future-Kursen profitieren.
  • Anleger können mit Hebelprodukten wie zum Beispiel TD6PH1 (Call) gehebelt an steigenden Bund-Future-Kursen partizipieren.

Auf alle Fälle sind Turbulenzen am weltweiten Anleihenmarkt zu verzeichnen, weil die Zinsen sowohl in den USA als auch in der Euro-Zone deutlich gestiegen sind. So sind jene für zehnjährige Bundesanleihen, die Ende September noch bei minus 0,15 Prozent lagen, zuletzt bis auf 0,15 Prozent geklettert. Im Gegenzug ist der Bund-Future von 166 Punkte auf 162 Punkte gesunken. Der Bund-Future ist ein Terminkontrakt, der sich auf eine fiktive, zehnjährige Bundesanleihe mit einem Kupon von sechs Prozent bezieht.

Was machen Fed und EZB?

Für den Zinsanstieg in der Euro-Zone ist auch der Anstieg in den USA verantwortlich. So erwarten viele Investoren, dass die US-Notenbank Fed bei ihrer Sitzung am 14. Dezember die Zinsen anheben wird. Verstärkt wurde der Zins- und Renditeanstieg in der Euro-Zone durch Medienberichte, wonach die EZB das aktuelle Anleihenkaufprogramm, das nach den bisherigen Planungen bis März 2017 mit 80 Mrd. Euro pro Monat läuft, anschließend zurückfahren könnte.

Kurz vor der US-Notenbank am 8. Dezember hält die EZB ihre Notenbanksitzung ab und spätestens dann dürfte EZB-Chef Mario Draghi sich zum Anleihenkaufprogramm äußern. Ein weiterer Zins- und Renditeanstieg und damit ein sinkender Bund-Future-Kurs dürften davon abhängen, wie robust sich die Wirtschaft und die Inflation entwickeln. Zuletzt stieg sie in der Euro-Zone auf das höchste Niveau in diesem Jahr, liegt aber noch deutlich unter der Zielmarke der EZB. Bei einem starken Wirtschaftswachstum bevorzugen Anleger tendenziell risikobehaftete Anlagen und meiden Anleihen, was wiederum zu einem Zinsanstieg führt. In den USA fiel das BIP-Wachstum für das dritte Quartal zuletzt mit 2,9 Prozent stärker als erwartet aus.

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