Die vergangene Börsenwoche hatte nicht nur konjunkturell einiges zu bieten, sondern lieferte auch spannende Quartalszahlen seitens der Technologieriesen Oracle und Broadcom. Dennoch schauten Anleger und Investoren mit Hochspannung auf den Zinsentscheid der Federal Reserve zur Wochenmitte.
Nach Entwicklerkonferenz Apple-Aktie mit neuem Allzeithoch
Den Wochenstart übernahm die Entwicklerkonferenz des Technologieriesen Apple. Verkündet wurde vor allem die neue Partnerschaft zwischen Apple und dem KI-Unternehmen OpenAI. Zukünftig werden Benutzer der neusten Generation der Apple-Geräte auf die neue KI-Funktion unter dem Namen „Apple Intelligence“ zugreifen können. Zum Tragen kommt die Technologie von OpenAI bei der „Siri“-Funktion, die auf die künstliche Intelligenz von OpenAI zurückgreift und ein verbessertes Benutzererlebnis garantieren soll. Mit Skepsis betrachtet allerdings Elon Musk die neuste Entwicklung und weist auf mögliche Sicherheitsrisiken der Alltagstechnologie hin. Musks Bedenken stießen bei den Finanzmärkten offensichtlich auf taube Ohren, denn die Apple-Aktie erreichte ein neues Allzeithoch und notierte zwischenzeitlich auf einem Niveau von rund 200 Euro.
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Inflation in Deutschland steigt im Monat Mai
Bevor wir den Blick zurück in Richtung USA werfen veröffentlichte zur Wochenmitte das Statistische Bundesamt die vorläufigen Inflationsdaten für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Ein Inflationsrückgang war bereits im April bei einer Rate von 2,2 Prozent ins Stocken geraten. Nun beläuft sich die Teuerungsrate für den abgelaufenen Monat Mai auf 2,4 Prozent. Grund für den Anstieg sind vor allem die steigenden Dienstleistungspreise. Gegenläufig verhielt es sich bei Energie- und Nahrungsmittelpreisen, die seit Jahresbeginn die Gesamtteuerung dämpfen, so die Behördenchefin Ruth Brand. Im Nahrungsmittelbereich erhöhten sich die Preise um insgesamt 0,6 Prozent verglichen zum Vorjahresmonat.
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FED Zinssenkung bleibt aus
Mit Hochspannung erwarteten die Börsianer einen Zinsentscheid der amerikanischen Notenbank FED. Doch der US-Notenbank-Chef Jerome Powell vertröstete Anlegerinnen und Anleger zum siebten Mal in Folge und beließ die Leitzinsen in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent. Zur Bekämpfung der Preissteigerungen erhöhte die FED die Zinsen elf Mal innerhalb von 16 Monaten. Diese Hochzinspolitik weist auf eine gewisse Vorsicht hin, vor allem da das europäische Pendant zuletzt die Zinsen senkte. Es hat den Anschein, als würden die Repräsentanten der US-Zentralbank auf weitere Beweise dafür warten, dass die Inflation auf die angestrebte Zweiprozentmarke zusteuert. Insgesamt zeigte sich Powell dennoch optimistisch, da sich die Verbraucherpreise im Mai seiner Meinung nach in die richtige Richtung entwickelten.
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Broadcom und Oracle mit großen Kurssprüngen
In Deutschland ist die Berichtsaison bereits Geschichte, doch in den USA brannten Broadcom und Oracle aufeinanderfolgende Kursfeuerwerke ab. Den Beginn machte der SAP-Konkurrent Oracle, der nach der Veröffentlichung seines jüngsten Geschäftsberichts einen zwischenzeitlichen Kurssprung von über 11 Prozent nach oben verzeichnete, was gleichzeitig auch ein neues Allzeithoch bedeutet. Im ersten Quartal konnte Oracle einen Umsatz von 5,3 Milliarden US-Dollar in der wichtigen Cloud-Sparte erzielen. Besonders überzeugend war für die Anleger jedoch der Ausblick für das kommende Jahr, indem laut eigenen Angaben das Unternehmen ein zweistelliges Umsatzwachstum erwartet. Angetrieben wird dieses Wachstum durch die starke Nachfrage nach den KI-gestützten Cloud-Diensten.
Doch nicht nur Oracle profitiert von dem anhaltendem KI-Boom, sondern auch der Halbleitergigant Broadcom. Dank der hohen Nachfrage nach Künstlicher Intelligenz und VMware lieferte Broadcom starke Quartalsergebnisse und erhöhte obendrein noch den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr. Insgesamt erwirtschaftete Broadcom im zweiten Geschäftsquartal einen Umsatz von 12,49 Milliarden US-Dollar. Auf das Gesamtjahr gesehen erwartet der Chiphersteller laut eigenen Angaben einen Umsatz von rund 51 Milliarden Dollar. Doch nicht nur die Umsatzseite Broadcoms klettert fleißig in die Höhe, sondern auch der Aktienkurs. Innerhalb eines Jahres legten Papiere von Broadcom rund 100 Prozent zu und notierten zwischenzeitlich auf einem Niveau von 1.598 Euro. Im Zuge dessen kündigte das Unternehmen, ähnlich wie NVIDIA, einen Aktiensplit im Verhältnis 10:1 an. Ab dem 15. Juli wird die Aktie auf splitbereinigter Basis gehandelt.
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